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Halbtrockene und trockene Wiesen

Halbtrockene und trockene Wiesen

In Gorièko überwiegen mittelfeuchte bis halbtrockene, nährstoffreiche Wiesen. Sie haben bis heute aus der Sicht der Landwirtschaft eine hohe Bedeutung, da sie viel Futter für die Milchrinder geben. Wenn die Wiesen nicht überdüngt sind und wenn sie nicht mit Grassamen als Feldfutterflächen angelegt wurden, dann bieten sie dem Auge einen besonderen Genuss an Farbenpracht. Scharfer Hahnenfuss, Acker-Witwenblume, Wiesenglockenblume und Margeriten, Wiesenknopf, Pippau, Wiesenflockenblumen und andere häufig vorkommende Wiesenblumen bieten ein leuchtend buntes Bild.

Halbtrockene Wiese, M.Kaligariè
Trockene Wiese, M.Kaligariè
Die Heide-Nelke (Dianthus deltoides), S.De±nik

Wegen der trockenen Wiesen könnte man Gorièko auch das "Land der Nelken" nennen. Von dieser Gattung wachsen hier drei verschiedene Arten. In überraschend großer Menge findet man das Kleine Knabenkraut. Diese Pflanze ist eine wildwachsende Orchidee und gedeiht auf ungedüngten und daher nährstoffarmen, trockenen Wiesen. Die vielen Insektenarten machen im Sommer die Blumenwiesen noch bunter. Die auffälligsten Vertreter sind natürlich die Schmetterlinge, der Schwalbenschwanzfalter, der Admiral, Bläulinge, Damebrett und Segelfalter, um nur einige wenige zu nennen. Unter den Bläulingen gibt es sogar eine Art, die nur im Mittelmeerraum und in Gorièko beheimatet ist.

Eine Besonderheit, die zwar wie ein Schmetterling aussieht, aber zur Familie der Netzflügler gehört, ist der gelb-schwarz gefärbte Schmetterlingshaft.

Der Schmetterlingshaft (Libelloides macaronius), M.Kaligariè
Der Rosmarin-Seidelbast (Daphne cneorum f. arbusculoides), S.De±nik
Die Smaragdeidechse (Lacerta viridis), M.Kaligariè

Die trockenen Grasflächen sind als Lebensraum in ihrem Bestand schon sehr gefährdet. Da diese Wiesen nur sehr wenig Gras und Heu geben, werden sie oft nicht mehr gemäht. Schon nach wenigen Jahren beginnen hier Waldbäume zu wachsen und bald bedeckt Wald die Fläche.

Die Flora der zugewachsenen Wiesen erinnert an jene des Waldrandes. Das ist auch der charakteristische Standort des Seidelbastes, von dem im hier eine besondere, endemische Form, der Rosmarin-Seidelbast, vorkommt. Dieser Frühlings-Blüher gedeiht nur in Gorièko und in den Wäldern im Bereich des Õrség.

Bei den nährstoffreichen Wiesen mit einem hohen Futterertrag lassen sich drei verschiedene Formen unterscheiden. Auf den trockensten Standorten wächst der Knollen Hahnenfuß und auf den mittelfeuchten Wiesen findet man den Scharfen Hahnenfuß. Diese Wiesen sind auch an den über die Rasensode herausragenden Blütenständen des Wiesen-Fuchsschwanzgrases erkennbar. Der Kriechende Hahnenfuß gedeiht auf sehr nassen Wiesen und am Ufer von Gräben.

Sehr zersplittert und verstreut sind die trockenen Grasflächen. Da die Böden dieser Wiesen kalkarm sind, gedeiht hier nicht die für diesen Wiesentyp sonst typische Aufrechte Trespe, sondern der Furchen-Schwingel. Diese Wiesen sind am schönsten, wenn die Nelken blühen: die Kartäuser-Nelke, die Heide-Nelke und die Rauhe Nelke. Besonders schön sind das Kleine Knabenkraut und das Brand-Knabenkraut, die überall in Europa zu den bedrohten Pflanzenarten gehören. In Gorièko gibt es nicht viele Knabenkrautarten. Diese Pflanzen bevorzugen Kalkböden, während hier vor allem saure Böden vorkommen.

Vor gar nicht langer Zeit wurde hier eine für trockene Grasflächen markante Orchideenart entdeckt, die Wendelähre. Diese kleine Blume blüht erst im Herbst und zeigt dann sehr feine, weiße Blüten, die einen spiralig gedrehten Blütenstand bilden.

Die Smaragdeidechse kommt an südseitigen Waldrändern und auf trockenen Grasflächen vor.

Das Kleine Knabenkraut (Orchis morio), M.Kaligariè
Das Brand-Knabenkraut (Orchis ustulata), M.Kaligariè
Die Wendelähre (Spiranthes spiralis), M.Kaligariè

 

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