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Feuchtgebiete

Feuchtgebiete

In Goričko gibt es zum Glück noch eine Vielzahl von verschiedenen Feuchtgebieten. Wir finden hier Bäche, Stehgewässer, Moore sowie anmoorige nasse Wiesen.

Besonders die nährstoffarmen (oligotrophen) Feuchtwiesen mit blauem Pfeifengras sind für die Pflanzen- und Tierwelt wertvoll. Nasse und feuchte Wiesen stellen unter anderem einen wichtigen Lebensraum vieler besonders seltener Schmetterlingsarten dar - vor allem Bläulinge und Feuerfalter finden in den hier wachsenden Pflanzenarten ihre Nahrungsquelle.

Nährstoffarme Feuchtwiesen befinden sich in größeren Tälern, hauptsächlich im östlichen Teil von Goričko - von Sredi±če bis Kobilje. Das Erscheinungsbild der Wiesen wird vom blauen Pfeifengras beherrscht, das bereits von fern an den bläulichen Blättern und den schwarz-violetten Blütenständen erkennbar ist. Seinerzeit durch sorgfältige Mahd gepflegte Wiesen sind heute leider meistens von Gebüsch verwachsen. Trotzdem finden wir hier noch viele seltene Pflanzenarten, wie die Sibirische Schwertlilie, eine früher sehr häufige, heute aber infolge der Entwässerung seltene Zier der Goričko-Wiesen. Um den Bach Kučnica findet man die Stern-Narzisse. Diese Blume gibt es auch in den höher gelegenen Streuobstwiesen, zum Beispiel bei Gerlinci und Korovci.

Feuchtwiese mit blauem Pfeifengras, M.Kaligarič
Sibirische Schwertlilie , (Iris sibirica), M.Bedjanič
Stern-Narzisse , (Narcissus radiiflorus), S.De±nik

Eine Art Wahrzeichenblume von Goričko stellt die Gelbe Taglilie dar. Auch sie gedeiht auf den nassen Wiesen. In den angrenzenden Regionen ist die Taglilie sehr selten, aber hier kann man diese prächtige Blume z.b. auf Wiesen um Motvarjevci in üppigen Beständen bewundern. In dieser Gesellschaft gedeiht auch die Bertram-Schafgarbe, eine seltene und relativ großblütige Schafgarbenart.

Im Spätsommer zeigen die Feuchtwiesen ein prächtiges Bild mit blau blühendem Lungen-Enzian, der im Kontrast zu bereits herbstlich gefärbten, orangegelben Halmen des Pfeifengrases steht.

Feuchtwiese in Motvarjevci, S.De±nik
Gelbe Taglilie, (Hemerocallis lilio-asphodelus ), M.Bedjanič
Bertram-Schafgarbe, (Achillea ptarmica), S.Ckornik

Alle hier erwähnten Wiesenblumen sind bereits sehr selten. Wegen ihrer besonderen Bedürfnisse - sie bevorzugen einen feuchten und nährstoffarmen Boden - sind sie durch Entwässerungsmaßnahmen oder das Aufgeben der Heumahd gefährdet.

Auch jene Feuchtwiesen, die einen etwas höheren Nährstoffgehalt aufweisen als die Pfeifengraswiesen, sind interessant und bieten dem Auge ein buntes Bild. Im Frühling werden sie von Wiesen-Schaumkraut oder Dotterblume geziert, anschließend blühen hier Sumpf-Vergissmeinnicht und Kleiner Baldrian. Im Sommer stehen hier unzählige schwarz-rote Blütenköpfchen, die Blütenstände des Großen Wiesenknopfs. An moorigen Stellen blüht üppig die Bach-Kratzdistel, eine hochgewachsene Pflanze mit schönen himbeerroten Blütenköpfen. Im Schatten der Bäume kommt oft die Kohl-Distel mit ihren hell grüngelben Blüten vor. Auf eher nassem Boden dominiert die Waldsimse, oft von der hierzulande häufig vorkommenden Sumpf-Schwertlilie begleitet. Hie und da, in kleineren Bodenmulden mit versäuertem Feuchtboden, entwickeln sich Torfmoospolster. Auf einem dieser Polster wurde vor mehr als zehn Jahren auch der Rundblättrige Sonnentau, eine insektenfressende Pflanze, entdeckt.

An Sumpfpflanzen finden auch viele Schmetterlingsarten Interesse. Die hier gezeigten Blüten gefallen gar drei Bläuling- und zwei Feuerfalterarten. Die Larven des dunklen Wiesenknopf-Ameisen-Bläulings und des Großen Bläulings ernähren sich vom Großen Wiesenknopf, die Larven des Kleinen Bläulings vom Lungen-Enzian. In den Feuchtwiesen gibt es außerdem eine Vielzahl von Heuschrecken-, Käfer- und anderen Insektenarten. Sie sind wichtige Glieder in der Nahrungskette der Vögel dieses Lebensraumes.

Sumpf -Schwertlilie ( Iris pseudacorus ), S.De±nik
Feuchtwiese mit weissem Storch (Ciconia ciconia), S.De±nik
Feuctwiese mit Bach-Kratzdistel , M.Kaligarič
Großer Moorbläuling, M.Bedjanič
 

In den Feuchtgebieten Goričkos gibt es auch selten gemähte Hochstauden-Bestände, eine echte Zier an Wiesenrändern und an Bachufern. Sie bestehen aus hochwüchsigen Stauden wie z.B. dem Echten Mähdesüß, dem Gilbweiderich, dem Blutweiderich und der Wiesenraute. In wasserreichen Bereichen, dort wo das Grundwasser ansteht, bilden sich Gesellschaften aus vielen verschiedenen Seggenarten.

Umfangreiche Seggengesellschaften finden wir um den Ledava-See und den Hodo±-See. Dort sprießen aus dem Uferschlamm, welcher im Sommer trocken liegt, einige in Slowenien äußerst rare Seggenarten. Außerdem gedeihen hier zwei zarte Pflanzenarten aus der Familie der Braunwurzgewächse: das Liegende und das Große Büchsenkraut. Ein noch winzigeres Blümchen ist das Schlammkraut vom Ledava-See; einige Millimeter groß ist der den Schlammboden bewachsende Tännel - beide Vorkommen sind in Slowenien so selten, dass man sie an fünf Fingern abzählen kann.

Am Stauwasser, an Wassergräben und in und an den Bächen kommen verschiedene Ried-, Schilf-, Rohr - und Igelkolbengewächse vor.

Seggengeselschaft auf dem Uferschlamm, (Nano Cyperion), M.Kaligarič
das Schlammkraut (Elatine triandra), M.Kaligarič
Schilfgew ächs , S.De±nik

 

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